Samstag, 31. Dezember 2011

Auf ein glückliches Neues Jahr!


Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern ein glückliches, gesundes Neues Jahr 2012!

Wir hoffen, dass zu Ihren guten Vorsätzen auch gehört, wieder viel zu sticken. Bei uns auf jeden Fall! Und Sie können gewiss sein, dass es weiterhin interessante Ideen zum Sticken und spannende Hinweise zu textilen Themen geben wird.






Diesen Harlekin finden Sie auf dem Biedermeiertuch ST 1831
http://www.historischestickmuster.de/dk_ST 1831.htm

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Ergänzung zum letzten Post

 
Mit freundlicher Genehmigung des Kunstvereins Düsseldorf können wir Ihnen eines der unten erwähnten Monoprints von Rob Scholte zeigen, damit Sie sich eine Vorstellung dieser faszinierenden Kunstwerke machen können. Den Link zur Seite des Kunstvereins, wo alle 16 Monoprints abgebildet sind, finden Sie im unteren Post.



Dienstag, 20. Dezember 2011

Stickbilder nach Vermeer als moderne Kunst

Lange haben wir nicht mehr gepostet. Weihnachten steht vor der Tür und viele andere Dinge scheinen im Moment dringender zu sein.
Am Sonntag gab es einen ganz interessanten Artikel in der Frankfurter Sonntagszeitung, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Thema waren die Jahresgaben der Kunstvereine.
Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen bietet Monoprints auf Papier des bekannten holländischen Künstlers Rob Scholte an. Scholte hat eine Liebe zur Handarbeit und stellt in seinen Arbeiten immer die Frage nach dem Original. Diesmal hat er sich "Straße in Delft" von Vermeer vorgenommen. Vermeer hat einen kleinen Straßenausschnitt in Delft gemalt, im Eingang eines typischen niederländischen Hauses sieht man nur angedeutet eine stickende Frau sitzen, die für ihre Arbeit das Tageslicht ausnutzt. Scholte hat auf Flohmärkten Stickbilder dieses berühmten Vermeermotivs zusammengetragen, diese Stickbilder aus ihren Rahmen gelöst, die Rückseite! eingescannt, vergrößert und digital gedruckt. Damit wirft er eine ganze Reihe von Fragen auf: Was gilt als Kunstwerk? Wer ist hier eigentlich der Künstler?
Auf der Seite des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf kann man die einzelnen Monoprints anschauen. Für uns Stickerinnen sind die Rückseiten nicht uninteressant. Es gibt Stickerinnen, die die Fäden sorgfältig vernähen und solche, die sie hängen lassen. Es gibt Stickerinnen, die kurze Fäden nutzen und öfter man neu ansetzen und solche, die Fäden quer über die Rückseite spannen. Schauen Sie sich die Ergebnisse an unter http://www.kunstverein-duesseldorf.de/lang-de/jahresgaben/802-rob-scholte.html und in der Frankfurter Sonntagszeitung Nr. 50 Seite 65.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Überrascht in Barcelona

In der berühmten Casa Milà des Architekten Antoni Gaudi


kann man außer der atemberaubenden Dachterrasse auch eine eingerichtete Wohnung mit Jugendstilinterieur besichtigen.



Man sieht hier auch ein Bügelzimmer, in dem an der Wand ein schönes Stickmustertuch von "Conchita" hängt. Da schlägt das Herz der Stickerin höher.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Nochmal zum Tuch "Nürnberg HAG"


Helena Rosina Fürst, Tochter des Verlegers Paulus Fürst, und Sybilla Merian, Tochter des berühmten Topografen und Kupferstechers Matthäus Merian, entwickelten vor allem üppige florale Muster. Sie sind verantwortlich für den sogenannten Blumenbarock der süddeutschen Tücher. Sybilla Merian lebte von 1670–1680 in Nürnberg und hat dort zur Aufbesserung ihres Haushaltsetats eine Mal- und Stickschule gegründet. Es ist durchaus denkbar, dass sie für ihre Schülerinnen auch einzelne der Blumenmuster in Kupfer stach. (vgl. Gerda und Manfred Rosenstock, Alte Stickmustertücher, S. 16). Zwischen 1675 und 1680 erschien ihr Erstlingswerk das "Neue Blumenbuch" in Nürnberg.
All diese Muster sind keineswegs von den jeweiligen Künstlern »erfunden« worden, sondern stellen uraltes Traditionsgut dar, das auf künstlerische Weise weiterentwickelt und dem barocken Zeitgeschmack angepasst wurde.
Zum Vergleich hier noch einmal das Mustertuch "Nürnberg HAG 1683", welches auf der rechten Seite einen üppigen, phantasievoll gestalteten Blumenstrauß aufweist, dessen wichtigster Bestandteil die Kaiserkrone ist und eine von Sybilla Merian in Kupfer gestochene Kaiserkrone, die durch botanische Exaktheit hervorsticht.



aus: Maria Sibylla Merian: Neues Blumenbuch. Mit einem Beitrag von Melanie Klier. München/Berlin/London/New  York 2003

Sonntag, 4. Dezember 2011

Repliken - Grenzen der reinen Lehre

Als wir dieses kleine Tuch von einer Bekannten erhalten haben mit den Worten: "Machen Sie damit was Schönes" dachten wir zunächst, was ist das für ein hübsches kleines Mustertuch, ideal für eine Replik. Die Aufteilung und das Format harmonisch und interessant zum nachsticken.

Als wir mit dem Abzeichnen anfingen, fielen langsam die Details ins Auge. IS, wer auch immer sich dahinter verbirgt, hatte keine rechte Lust auf das Sticken eines Mustertuches. Die Muster sind auf relativ grobem Stramin ziemlich lieblos gestickt. Wie sieht denn der Vogel aus? Und unten der Blumenzweig? Das Kränzchen ist als solches kaum zu erkennen.
 
Nein, das will doch niemand nachsticken.
 
Also landeten die Fotos erstmal in der Schublade. Aber immer wieder stießen wir darauf.  Vielleicht lässt sich ja doch noch etwas daraus machen.

Auf feinstem 16er Leinen habe ich unten mit den "unverfänglichen" Borten angefangen zu sticken. Das Alphabet kam als nächstes dran. Für die übrigen Muster habe ich in unseren alten Musterbüchern gesucht. Was könnte passen, ohne die Intention des ursprünglichen Tuches zu zerstören.
Unten sehen Sie das Ergebnis. So ist ein feines kleines Mustertuch entstanden. Es ist nur 14 x 30 cm groß. Die Vorlage hierfür ist noch in Arbeit und erscheint demnächst.
 

Freitag, 2. Dezember 2011

Bücher zum Thema Sticken


Heute möchten wir Ihnen ein Buch vorstellen. Das Buch "La Broderie au Point de Croix - Tradition hier Passion aujourd`hui" von Natalie Bresson besteht aus zwei Teilen. In einem ersten, historischen Teil geht es um die Tradition des Kreuzstichs. In wunderbaren Bildern werden alte Mustertücher vorgestellt und erläutert. Bevor auf die französischen Mustertücher eingegangen wird, werden angelsächsische und allgemein europäische Mustertücher besprochen. Es folgt ein Kapitel über Leinen und eines über Handarbeitsbücher, alte Stickpatronen, Garne und Nähzubehör, wobei die Geschichte der Firmen DMC und Sajou einen breiten Raum einnimmt. Vielleicht noch interessanter ist der zweite Teil der sich mit verschiedenen Strömungen im Bereich des Kreuzstichs heute beschäftigt. Es werden Künstlerinnen, Textildesignerinnen, Inhaberinnen von Handarbeitsläden und passionierte Stickerinnen mit ihren Werken vorgestellt. Einfach eine Fülle von Anregungen!

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Kissenplatte mit Rosenbukett


Auch wenn wir uns im Moment mitten in der Weihnachtszeit befinden, kommt hier ein Hauch von Frühling.
Am 16. November haben wir Ihnen die Kissenplatte mit Rosenbukett aus der Biedermeierzeit vorgestellt. Hier kann man nun die ersten Schritte zur fertigen Stickvorlage sehen. Das Rosenbukett in der Mitte ist fast fertig. Die Wirkung, die das Kissen hat, ist aber bestimmt durch den durchgängig blauen Untergrund, der hier erst in Ansätzen angedeutet wird. So wirkt der wunderbare Rosenstrauß noch ein wenig verloren. Wir werden Sie am weiteren Wachstum der Stickvorlage teilhaben lassen.